"Natura Morta" Ausstellung mit Fotografien von Oliver Mark

“Natura Morta” - in der direkten Übersetzung “tote Natur” - wurde im 17. und 18. Jahrhundert zum “Stillleben” erklärt. Als Titel wurde bewusst die lateinische Version gewählt, um auf den Gegensatz von Natur = Leben und gleichzeitig still = tot aufmerksam zu machen. Oliver Mark fotografierte für diese Serie Objekte der Asservatenkammer des bundesdeutschen Zolls in Bonn: Objekte aus Elfenbein, Tierknochen und -schädel, geschützte Tiere und Pflanzen, die zum Reisesouvenir verarbeitet und vom deutschen Zoll beschlagnahmt wurden.

 

Teil 1: Ausgestellte Fotografien in der Gemäldegalerie

Allen Fotos gleich ist die von links kommende Lichtsetzung und das geschickte Reflektieren via Spiegel, um einzelne Besonderheiten noch hervorzuheben. Der entstehende Look gleicht Stillleben-Gemälden und so werden die Fotografien konsequenterweise auch in historischen Rahmen, die Oliver Mark ersteigert hat, präsentiert.

Die Umgebung der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien ist ein passender “Rahmen” für die Ausstellung. Die gezeigten Werke aus der Sammlung sind thematisch auf die Fotografien abgestimmt. Diese sind oft derart “schön” in Szene gesetzt, dass man schnell vergisst, dass die Tiere extra dafür gejagt und getötet wurden - und dabei das Washingtoner Artenschutz-(CITES)Abkommen verletzt wurde.

Im selben Raum wie das Weltgerichtstriptychon von Hieronimus Bosch finden sich aktuell auch die Skulpturen von Sjon Brands. Die aus unterschiedlichsten Materialien zusammengesetzten Skulpturen spiegeln seltsame Kreaturen in Boschs Werk und treten in Beziehung zu diesen. 

Teil 2: Die Fotografien im Kontext des Naturhistorischen Museums

Der zweite Teil der Ausstellung im Naturhistorischen Museum rückt den Aspekt des Artenschutzes wieder in den Mittelpunkt. Dort werden ausgewählte Fotografien im Kontext der ausgestellten Tiere gezeigt. Die Präsentation innerhalb der Sammlung ist wirklich geglückt.

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