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Warum RIESS Emaillegeschirr moderner ist, als Oma glaubt

Die RIESS Emaillemanufaktur in Ybbsitz kann auf eine lange Unternehmensgeschichte zurückblicken. 1550 erstmalig urkundlich als Pfannenschmiede erwähnt, bediente man sich der drei wichtigsten Faktoren zur Herstellung von Pfannen: Eisenerz, Wald/Holz und Wasser für die Produktion. Seit 1922 wurde Kochgeschirr emailliert. 2001 wurde die Marke KELOmat übernommen, wodurch RIESS zum einzigen Kochgeschirrhersteller Österreichs wurde. Gemeinsam mit den Instagrammers Austria durfte ich eine Führung durch die Produktionsanlagen machen. 

Betritt man die Produktionshallen wirken sie durch die alten Maschinen fast schon historisch. Bei genauerer Betrachtung und Erklärung durch den fachkundigen Chef Friedrich Riess sind diese Maschinen durch cleveres Design und Anordnung immer noch hoch energieeffizient. Der Produktionsprozess erfordert ein hohes Maß an Handarbeit. 

Die Produktion beginnt mit dem feinen Vermahlen der Emailflocken unter Beigabe von Zusätzen und Farbkörpern zu einem Pulver. Die im Metallzieh und -drück-Verfahren hergestellten Eisenformen (der Kern des Geschirrs) werden in die Emailfarbe getaucht und im Hochofen bei 850 Grad Celsius gebrannt. 

Die Vorteile von Emaille sind dabei überzeugend:
Das Geschirr ist induktionsfähig, aromaneutral, schnitt- und kratzfest und besteht aus natürlichen Materialien. Weitere Vorteile finden sich auf der Homepage von RIESS Emaille

Die jahrhundertelange Tradition des Unternehmens führte aber auch dazu, dass man mit RIESS Emailgeschirr meistens die Töpfe von Oma assoziierte - schmeichelhaft, aber nicht unbedingt das Erscheinungsbild, welches das Unternehmen heute anstrebt. So führte eine Kooperationen mit Sarah Wiener zu den ersten zweifärbigen Backformen aus Emaille. Die Zusammenarbeit mit dem Designbüro dottings brachte modernere Designs hervor. 

Neben dem Produktionsprozess lernte man auch viel über die richtige Behandlung von Töpfen beim Kochen und der anschließenden Reinigung. Es lohnt sich, die Bedienungsanleitungen für Kochtöpfe, Pfannen und auch die des Geschirrspülers einmal zu lesen!

Zu guter Letzt zeigte uns Friedrich Riess noch einige der eingeschickten Reklamationen: Durch Überhitzung völlig zerstörte Töpfe oder einen  Druckkochtopf, bei dem das originale Ventil durch ein Fahrradventil ausgetauscht wurde … Er versteht es, die Zusammenhänge der Produktion sehr gut zu erklären, lockert die trockenen Inhalte durch witzige Anekdoten  auf und zeigt, wie man als österreichisches Unternehmen mit Nachhaltigkeit und Förderung der Mitarbeiter und der Region trotzdem wirtschaftlich erfolgreich sein kann.