Vortrag Jamari Lior: Tableaux Vivants

Dieser Vortrag wurde von Jamari Lior im Rahmen der Photoconvention 2013 in Schloß Hof gehalten.

 

Tableaux Vivants

Unter Tableaux vivants versteht man eine aufwändig Gruppeninszenierung, welche eine Art sinnhafte Inszenierung darstellt. oftmals wird hierbei auf bekannte Bilder (Geschichten, Sagen, bekannte Themen aus der Kunstgeschichte etc) zurückgegriffen und neu umgesetzt.  

 

Als bekanntes Beispiel wurde "Two ways of life" von Oscar Rejlander gezeigt. Das Bild entstand 1857 (!) und aus über 30 Einzel-Negativen hergestellt, die dann akribisch zusammengesetzt wurden. Es zeigt zwei junge Männer, die von ihrem Vater oder Lehrer in das Leben geführt werden. Im oben genannten Link auf das Bild clicken und reinzoomen!

 

Oscar Gustave Rejlander - Two Ways of Life, from http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Oscar-gustave-rejlander_two_ways_of_life.jpg

Oscar Gustave Rejlander - Two Ways of Life, from http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Oscar-gustave-rejlander_two_ways_of_life.jpg

Eine wichtige Eigenschaft von Tableaux vivants ist, dass alles gestellt ist, alles ist in Szene gesetzt.

 

Vanitas-Motive

Ebenfalls üblich sind Vanitas-Motive - sie zeigen die Vergänglichkeit des Menschen. Dazu werden oft Schädel, Maksen oder Spiegel eingesetzt. 

Franciscus Guysbrechts - Vanitas, from http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Franciscus_Gysbrechts_-_Vanitas.JPG

Franciscus Guysbrechts - Vanitas, from http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Franciscus_Gysbrechts_-_Vanitas.JPG

Inspirationen für eigene Bilder

Um jetzt Tableaux vivants oder Vanitas-Motive in den eigenen Bildern umzusetzen braucht man eine gute Idee, mit dieser steht und fällt das Bild. 

 

Möglichkeiten, sich Inspiration zu holen

  • Jeden Tag ein Konzept schreiben
  • Liblingsmythos recherchieren
  • zu jedem Wort ein Bild

 

Dazu gab Jamari eine Tabelle zur Hand, um bestimmte Gefühle/Stimmungen in Charaktere/Figuren, Stile/Epochen und Botschaften umzusetzen. 

 

Konkrete Tips zur Umsetzung

Posing

  • Achtung auf die Hände des Modells

Kostüme/Requisiten

  • Immer wieder ausprobieren und dinge knapp vor die Kamera halten (damit ergibt sich ein Schleier/Schimmer im Bild)
  • Dinge horten, die man immer brauchen kann (Oma-Unterwäsche, Korsett, Wasserschwamm, Ketten, Handschuhe, Schirme, Masken etc) 

 

Was tun, wenn man kein passendes Outfit hat? 

Möglichkeiten: 

  • Aktfotografie
  • Fokus auf nur eine Requisite
  • Wahl der passenden Epoche

 

 

Zusammendfassend fand ich den Vortrag inspirierend, auch wenn diese opulenten Bilder nicht meinem eigenen Stil entsprechen. Aber vielleicht probiere ich ja eine derartige Inszenierung einmal aus und finde gefallen daran ... ;) Zieht euch die Bilder auf Jamaris Homepage rein!