Print it again, Sam! A revolution in Print Making
Die Ausstellung “Andy Warhol bis Damien Hirst. The Revolution in Print Making“ in der Albertina Modern ist der zweite Teil der Reihe rund um die Geschichte der Druckgrafik. Der erste Teil umfasste die sechs Jahrhunderte von Albrecht Dürer bis Käthe Kollowitz. Die Albertina Modern widmet sich nun bahnbrechenden Druckgrafiken ab 1945 - und diese unterscheiden sich radikal von früheren Techniken/Arbeitsweisen der Künstler.
Wichtige Aspekte dieser Periode sind die Entwicklung des Siebdrucks als Basis für zwei weitere Besonderheiten: die Wiederholbarkeit des Ergebnisses (Andy Warhol, Chuck Close, Donald Judd) und die enorme Ausarbeitung der Werke (Anselm Kiefer, Georg Baselitz).
Wurde früher in der Zeichnung oder Malerei die Natur nachgeahmt oder abstrahiert, so werden heute flüchtige Momente, die bereits in der Fotografie festgehalten sind, immer wieder reproduziert. Der Pionier Andy Warhol nutzte die Technik des Siebdrucks, um industriell gefertigte Massenprodukte (wie Campbell-Suppen) in Tableaus industriell zu vervielfältigen. Der Künstler spielt in diesem Prozess keine Rolle mehr, Warhols Atelier wird entsprechend Factory genannt.
Die Monumentalisierung der Druckgrafiken versucht zusätzlich den Blick des Betrachters auf sich zu ziehen, unterstützt durch die Präsentation in kleinen Räumen. Size does matter!
Die Serialität der Werke lässt sich in Andy Warhols Mao-Tse-Tung-Serie von 1972 erkennen. In kräftigen Neonfarben wird der umstrittene Diktator in verschiedenen Versionen dargestellt - manche wirken, als hätte Mao Lippenstift aufgetragen.
Aber auch wer sich nicht unbedingt für die Geschichte der Druckgrafik interessiert, sollte der Albertina Modern einen Besuch abstatten: Werke von Roy Lichtenstein, Anselm Kiefer, Jim Dine, Andy Warhol, Kiki Smith, Jörg Immendorff, Hermann Nitsch und vielen anderen spannen einen Bogen von der Nachkriegszeit bis zur zeitgenössischen Kunst.
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