Zeitlose Modefotografie von Horst P. Horst und George Hoyningen-Huene im Westlicht
Am Beginn stand die Idee, eine Ausstellung über Horst P. Horst im Westlicht zu zeigen. Im Laufe der Planung hat sich jedoch gezeigt, dass eine Kombination mit George Hoyningen-Huene viel Sinn macht: Immerhin war Horst Assistent und auch Modell von Huene. Eine Zeit lang waren sie sogar ein Paar.
Huene war Cheffotograf der französischen Vogue und arbeitete mit Großformatkameras mit 8x10 Zoll nur im Studio. Die Sets waren von vielen Leuten bevölkert: Da waren Assistentinnen, die immer neue Platten in die riesigen Kameras steckte, Stylisten, Visagisten, Set-Designerinnen und natürlich auch Beobachter der Auftraggeber (meist Modezeitschriften wie die Vogue). Dies ermöglichte auch die fast immer sehr komplexe Lichtsetzung und generell ein komplett inszeniertes Arbeiten. Klarerweise sieht man das den Fotografien auch an, aber die zeitlose Eleganz der Antike, die sich in vielen Fotos zeigt, hat 90 Jahre später nichts von ihrer Faszination verloren.
Kein Spoiler aber eine Entdeckung
Wenn man sich das ikonische Mainbocher Corset aus 1939 von Horst P. Horst in der Ausstellung genauer ansieht, wird einem bei der Taillie möglicherweise etwas auffallen … am besten selbst anschauen ;)
Fazit
Die Ausstellung zeigt viele Vintage Prints (also Prints, die vom Fotografen selbst oder unter Anleitung des Fotografen erstellt wurden), einige Behind-The-Scenes Fotos auf denen man die aufwändigen Sets sehen kann und viele historische Ausgaben von Modezeitschriften. Selbst wenn man mit Modefotografie nicht viel anfangen kann ist die Ausstellung absolut sehenswert, da wunderbare Posen, Lichtsetzung und Komposition auch heute noch ihre Wirkung entfalten. Zudem kann man in den Arbeiten auch gut erkennen, wie spätere nachfolgende Fotografen, beispielsweise Robert Mapplethorpe oder Bruce Weber, durch die Arbeiten von Horst und Huene inspiriert wurden.
01.06. – 07.08.2022
In Kooperation mit den George Hoyningen-Huene Estate Archives, Stockholm und Filippo Passigli, Florenz. Mit zusätzlichen Leihgaben der Fondazione Sozzani, Mailand, der Galerie Paci Contemporary, Brescia und der Collezione Carnà, Mailand.
Kuratiert von Fabian Knierim und Rebekka Reuter