Erwin Wurm in 300 Blättern: "Peace & Plenty" Ausstellung in der Albertina
Bekannt geworden ist er mit seinen "One Minute Sculptures", aber Erwin Wurm hat neben diesen Miniskulpturen auch als Zeichner etwas zu sagen.
Die Albertina widmet dem österreichischen Künstler von Weltruhm eine Ausstellung mit dem Titel “Peace & Plenty” und zeigt diesen damit in einer unbekannteren Rolle, nämlich der des Zeichners. Von Kuratorin Antonia Hoerschelmann thematisch geordnet, zeigen die 300 Blätter Erwin Wurms grafisches Tagebuch und seine Sicht auf die Absurditäten des Lebens. Zu sehen sind sie in einem einzigen, geteilten Raum im Untergeschoss der Albertina.
Erwin Wurm zeichnet fast täglich und verwendet dazu alle verfügbaren Materialien und Stifte. Gezeigt werden seine Ideen und Inspirationen, oft betreffen sie bekannte Persönlichkeiten aus Kunst und Politik. Witzig ist dabei, dass die Ausstellung ohne Untertitel und Hinweise auskommen muss/soll - sie soll für sich selbst stehen. Lachen, nur Ausdruck des eigenen Unvermögens des Verstehens der Welt, wird mit Nachsicht hingenommen - erklärt Klaus Albrecht Schröder bei der Eröffnungspressekonferenz.
Ein Asthmaanfall als Auslöser
Der Titel “Peace & Plenty” ergab sich aufgrund eines Asthmaanfalles Wurms im Urlaub in einem Luxushotel auf den Bahamas. Selbst solche Erfahrungen wurden zeichnerisch be- und verarbeitet.
Die Zeichnungen geben durch ihre direkte Entstehungsart einen Einblick in die Gedankenwelt Erwin Wurms und ermöglichen einen Blick hinter die vermeintlich sinnbringende Fassade, die sich Menschen als Selbstschutz aufbauen. Und manchmal ertappt man sich beim Betrachten dabei, selbst an Skurrilitäten erinnert zu werden, die man jedoch allzu oft schnell verdrängt.
Die Ausstellung ist noch bis 10. Februar 2019 zu sehen.
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